Marokko nr.2 - come vous voulez
Es ist bereits einige Zeit her, seit wir in diesem Garten sassen. Das war übrigens bei Erg Chebie (Erg heisst Wüsste). Wir verliessen die Sahra wie erwähnt Richtung
Marrakesch. Im Internet hatten wir ein Camping gesehen, welcher viel versprach. Wir mussten trotz GPS Daten (N 31° 42,408
W 07° 59,407) ein bisschen suchen, was sich aber sehr gelohnt hat. Der Platz war schön, ebenfalls mit Pool, was sich als sehr wichtig herausstellte. Sogar frisches
Brot konnten wir dort kaufen. Der Platz befindet sich etwas ausserhalb von Marrakesch, also nahmen wir ein Taxi in die Stadt. Vor allem wollten wir die Medina und den bekannten Platz in der Mitte
sehen. Auch in Marrakesch gibt es viel weniger Touristen als gewöhnlich. Es ist überall angenehm durchzulaufen und kein Gedränge. Natürlich sind die Händler aktiv, aber bei weitem nicht so
„nervig“ wie andernorts. Sagt man einmal nein danke, ist das Thema erledigt. Wo man hinkommt heisst es meist „bien sur“ oder „come vous voulez“. Auf Grund der Hitze verliessen wir an Nachmittag
die Innenstadt und freuten uns auf den Pool.
Ebenfalls wegen der Hitze entschieden wir uns bereits am nächsten Tag weiter Richtung Küste zu fahren. Es soll dort viel angenehmer sein. Und dies war es
tatsächlich. Wir fuhren nach Sidi Ifni (unterhalb Agadir) und fanden einen Campingplatz direkt am Meer. Natürlich stürzten wir uns sofort in die Wellen. Es war herrlich! Leider waren auch hier
praktisch keine anderen Touristen und das Dörfchen wie ausgestorben (aber natürlich gibt auch der Campingplatz Besitzer stets zur Antwort: „come vous voulez“). Tags darauf machten wir uns wieder
ein bisschen landeinwärts, wo eine alte Burg stehen sollte. Dies war auch so und nebenan ein netter Campingplatz, mit Pool! Dort haben wir dann Tora und Dave kennengelernt, ein Paar aus England.
Sie möchten nach Senegal um dort zu arbeiten. Wir verbrachten einen netten Abend mit den beiden und fuhren zwei Tage später zusammen ein bisschen in die Dünen, direkt am Meer und campten eine
Nacht. Endlich konnten wir ein Feuer machen und Brot backen! Trotz starkem Wind hatten wir einen gemütlichen Abend mit frischem Fisch (leider nicht selbstgefangen, ein Fischer hatte wohl die
erfolglosen Herren beobachtet und uns später Fische vorbeigebrachtJ) und Lagerfeuer.
Tags darauf verabschiedeten wir uns von den beiden und fuhren weiter, da wir bald nach Mauretanien wollten.
Es sollten uns ein paar lange Tage bevorstehen…
Auf der Fahrt von Tan Tan nach Laayoune, zweiteres ist die erste Stadt vor der West Sahara, bekamen wir bereits die Polizei – und Militärpräsenz zu Gesicht. Es gilt,
bei jeder Kontrollstelle seine Daten (Passnummer, Beruf usw.) abzuliefern. Zum Glück hat uns ein deutsches Paar in Marrakesch darauf Aufmerksam gemacht und wir hatten bereits vorbereitete
Formulare ready. Wenn man aber ein STOP Schild unbeachtet lässt, nützen allerdings auch diese Formulare nichts mehr. Dank einer kalten Cola und viel gut zureden konnte Roger den Polizisten von
CHF 70.- auf CHF 50.- runterhandeln und wir fuhren nach einer halben Stunde weiter. Später erfuhren wir, dass dies ein sehr berüchtigter Ort ist und alle Touristen welchen wir begegneten dort
zahlen mussten (von 70 bis 35 CHF haben wir alles gehört). Dies war bei der Ortsaussfahrt Laayoune, im Kreisel muss man anhalten...:-o
Die West Sahara hat ausser viel Fahren gar nichts zu bieten. Staub, Sand, Steine, Ziegen, Kamele, Polizeikontrollen und viiiiel Hitze. Wir teilten uns die rund 1600
Km in drei Tage auf. Kurz vor dem Grenzübertritt nach Mauretanien haben wir nochmals übernachtet und uns darauf vorbereitet. Es würde ja sicher kein Kinderspiel werden. Dies aber, zu einem
späteren Zeitpunkt.